Das Goodwood Festival of Speed ist eines der grössten und schillerndsten Motorsport-Events der Welt. Dieses Jahr stand, auch zu Ehren des verstorbenen Ken Block, der Audi S1 Hoonitron mit Tom Kristensen am Steuer im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Audi S1 Hoonitron: Das genannte und gezeigte Fahrzeug ist ausschliesslich für die professionelle Nutzung auf Rundstrecken vorgesehen und ist nicht als Serienfahrzeug erhältlich.
Das Goodwood Estate liegt im Herzen von West Sussex und ist Austragungsort des weltberühmten Festival of Speed sowie von Goodwood Revival und Glorious Goodwood. In diesem Jahr konnten die zahlreichen Besucher und Fans den Audi S1 Hoonitron mit Tom Kristensen am Steuer in Aktion bestaunen.
Das Goodwood Estate liegt im Herzen von West Sussex und ist Austragungsort des weltberühmten Festival of Speed sowie von Goodwood Revival und Glorious Goodwood. In diesem Jahr konnten die zahlreichen Besucher und Fans den Audi S1 Hoonitron mit Tom Kristensen am Steuer in Aktion bestaunen.
Herr Kristensen, was macht das Festival of Speed so besonders?
Bei Goodwood geht es nicht einfach nur um Autos oder Technologie, es geht um die Menschen, die Autos lieben. Es ist der menschliche Faktor, den ich in Goodwood spüre. Das ist natürlich zu grossen Teilen Charles zu verdanken.
Sie meinen Charles Richmond, den Duke of Richmond, den Organisator des Festivals.
Ja. Als ich ihn zum ersten Mal traf, war ich sofort ein Fan von ihm und seiner Idee und bin es nach so vielen Jahren auch heute noch. Das gesamte Event ist durch ihn und die Menschen, die er angezogen hat, zu dem geworden, was es heute ist. In gewisser Weise ist das hier mein zweites Zuhause.
Sie sind also häufig hier im Süden Englands?
Ich bin hier mehrmals im Jahr – zu den verschiedenen Motorsport-Events, die hier stattfinden. Ich finde diesen Ort einzigartig. Sie haben hier ihre Pferde, das Revival und sogar ein Hundefestival, das Goodwoof. Der Motorsport war schon immer ein Teil des Familienerbes hier in Goodwood House.
Mehrmals im Jahr kommt Tom Kristensen zu den verschiedenen Motorsport-Events nach Goodwood. Er schätzt die ganz besondere Atmosphäre und die Zugänglichkeit des Festivals für Fans und Besucher.
Mit dem Schriftzug auf der Tür des Audi S1 Hoonitron wird dem verstorbenen Ken Block gedacht, der grossen Anteil an der Entwicklung des Fahrzeugs hatte.
Mehrmals im Jahr kommt Tom Kristensen zu den verschiedenen Motorsport-Events nach Goodwood. Er schätzt die ganz besondere Atmosphäre und die Zugänglichkeit des Festivals für Fans und Besucher.
Mit dem Schriftzug auf der Tür des Audi S1 Hoonitron wird dem verstorbenen Ken Block gedacht, der grossen Anteil an der Entwicklung des Fahrzeugs hatte.
Tom Kristensen
Audi hat unter anderem den Audi S1 Hoonitron nach Goodwood mitgebracht. Die grosse Mehrheit der Besucher wird ihn niemals zuvor in Aktion gesehen haben. Wie würden Sie dieses Auto beschreiben?
Es ist sehr stark von der Welt des Driftens inspiriert, vor allem durch den Einfluss von Ken Block. Ich glaube, es ist wohl das stärkste vollelektrische Drift-Fahrzeug. Ausserdem ist es vom Audi Sport quattro S1 beeinflusst, dem berühmten Pikes-Peak-Modell. Für mich ist es quasi eine futuristische, elektrifizierte Version dieser Rallye-Legende.
Sie haben mit dem Hoonitron den „Hillclimb“ absolviert. Wie fährt es sich?
Natürlich ist es sehr agil, sehr drehmomentstark und sofort unfassbar „peaky“. Es hat eine sehr effiziente Handbremse zum Driften und eine weiche Federung, die alle Stösse und Sprünge abfedert. Man kann schon sagen, dass der Hoonitron ein echte „Mean Machine“ ist (er sagt das mit einem Lächeln). Eigentlich ist es Kens Auto, er war auch an der Entwicklung beteiligt. Ich fühle mich natürlich sehr geehrt, dass Audi mich gebeten hat, es beim Festival of Speed zu fahren.
Was beeindruckt Sie an dem Auto am meisten?
Mit nur einem Finger kann man von Allrad- zu Heckantrieb wechseln. Genauso einfach kann man aus der Vorwärts- in die Rückwärtsbeschleunigung schalten. Beim ersten Mal war das sehr unheimlich, so übergangslos und so schnell rückwärtszufahren. Das Beeindruckendste ist aber sicherlich die unmittelbare Beschleunigung. Das gigantische Anfangsdrehmoment beim Allradantrieb. So ein Auto ist mir in meiner Karriere bisher noch nie begegnet.
Zum ersten Mal gesehen haben Sie den Audi S1 Hoonitron in Las Vegas, als Sie einen Cameo-Auftritt im Elektrikhana-Film mit Ken Block und dem Auto hatten. Wie war das für Sie?
Zunächst einmal wusste ich gar nicht, was ein Cameo-Auftritt ist, und musste meinen Sohn fragen. Ich reiste nach Las Vegas und kam am Set kurz nach Mitternacht an, da der Dreh bei Nacht stattfand. Ich hatte Ken ein paar Mal getroffen, sogar hier in Goodwood. Wir kannten uns also, aber vom Hoonitron hatte ich bis dahin nur Bilder und Pläne gesehen.
Wie haben Sie diese Nacht in Erinnerung?
Auf einem Parkplatz hinter dem Strip assen wir etwas. Wir sprachen über das Auto, eigentlich über alles – zum Beispiel darüber, wie gut seine Tochter im Rallycross ist, und auch ein bisschen über Le Mans und unsere Autos. Er redete auch davon, wie er Audi Tradition in Ingolstadt besucht und die alten Rennwagen angeschaut hatte. Danach, so gegen 4.30 Uhr morgens, liefen unsere Dreharbeiten an der berühmten Kreuzung Tropicana Avenue und Las Vegas Boulevard. Die ist anscheinend eine der grössten Kreuzungen in Amerika ist. Aber da waren nur ich und Ken, der aus allen Richtungen und Ecken kam. Das hat unglaublich viel Spass gemacht. Es war eine grossartige Nacht da draussen in Vegas.
Der „Hillclimb“ ist die Hauptattraktion beim Festival of Speed. Dieses Jahr fuhr Rennlegende Tom Kristensen mit dem Audi S1 Hoonitron die ca. zwei Kilometer den Goodwood Hill hinauf.
Der „Hillclimb“ ist die Hauptattraktion beim Festival of Speed. Dieses Jahr fuhr Rennlegende Tom Kristensen mit dem Audi S1 Hoonitron die ca. zwei Kilometer den Goodwood Hill hinauf.
In Goodwood waren Sie allerdings nicht nur, um den S1 Hoonitron zu fahren, sondern auch, um die Geschichte von Audi in Le Mans zu feiern. Wie fühlte sich das im Kontext von Goodwood an?
Es war fantastisch, in Goodwood zu sein, um das 100-jährige Jubiläum von Le Mans zu feiern. Le Mans und Audi verbindet eine besondere gemeinsame Geschichte. Was Audi dort mit seinen Fahrzeugen – vom Audi R8 LMP1 über den Audi R10 TDI bis hin zum Audi R18 e-tron quattro – erreicht hat, ist einfach unglaublich. Ich bin all diese Modelle gefahren. Ich fand es grossartig, mit dem Audi R8 LMP1, dem ersten Le-Mans-Sieger von Audi aus dem Jahr 2000, wieder Goodwood Hill hochzufahren. Ich kriege immer eine Gänsehaut und ich geniesse es, einfach nur darin zu sitzen. Ich liebe sogar die Wartezeit an der Startlinie. Es gibt nur wenige Autos, in denen ich gerne einfach nur sitze. Der Audi R8 LMP1 ist eins davon.
Was hat die Le-Mans-Motorsport-Ära für Sie persönlich bedeutet?
Ich fühle mich geehrt, stolz und glücklich, in einer Zeit Rennen gefahren zu sein, in der ich jede Minute geliebt habe. Ich denke, das ist das, was man als Rennfahrer tut. Man lernt, aufmerksam zu sein. Man lernt, im Hier und Jetzt zu leben – oder zumindest bis zum nächsten Bremspunkt und zur nächsten Kurve. Das war ein wirklich gutes Leben. Damals hatte ich so viel Adrenalin, Energie und Leidenschaft in mir gespürt wie zu keiner anderen Zeit.
Dieses Jahr war einer der Schwerpunkte in Goodwood der 100. Geburtstag der 24 Stunden von Le Mans. Tom Kristensen gewann Le Mans im Jahr 2000 für Audi zum ersten Mal – im Audi R8 LMP1.
Das Festival feiert die Zukunft und die Vergangenheit: Neben dem S1 Hoonitron präsentierte Audi Le-Mans-Sieger, historische Rallyeautos und den Audi RS Q e-tron (hinten), mit dem Audi an der Rallye Dakar teilnimmt.
Dieses Jahr war einer der Schwerpunkte in Goodwood der 100. Geburtstag der 24 Stunden von Le Mans. Tom Kristensen gewann Le Mans im Jahr 2000 für Audi zum ersten Mal – im Audi R8 LMP1.
Das Festival feiert die Zukunft und die Vergangenheit: Neben dem S1 Hoonitron präsentierte Audi Le-Mans-Sieger, historische Rallyeautos und den Audi RS Q e-tron (hinten), mit dem Audi an der Rallye Dakar teilnimmt.
Von der Geschichte in die Zukunft: Wohin geht die Reise für den Motorsport und die Mobilität?
Ich gehe immer positiv an die Dinge heran. Die gesamte Automobilindustrie und auch der Motorsport befinden sich im Wandel und bewegen sich hin zu mehr Nachhaltigkeit. Es liegt in der Audi DNA, etwas zu schaffen, neue Möglichkeiten und Ideen zu finden. Gleichzeitig gibt es keinen besseren Bereich als den Motorsport, wenn es um schnelle Entwicklungen und Optimierung geht. Als Rennfahrer bin ich offen für verschiedene Technologien und Ansätze – und auf dem Gebiet der Mobilität sehe ich aktuell einige spannende Fortschritte. Und hier in Goodwood kann man immer wieder aus der Nähe einen Blick darauf werfen.